»In der ganzen Natur ist kein Lehrplatz, lauter
Meisterstücke«.
– Johann Peter Hebel
dt. Dichter
Haben Sie schon mal einen Schwarm von Zugvögeln beobachtet,
die sich zum gemeinsamen Flug in den Süden versammeln, wild durcheinander
zwitschern, mal hier mal da ein bisschen rumfliegen – und mit einem Mal, ohne
erkennbaren Anlass in geschlossener Formation losfliegen, als wären sie ein
einziger Organismus? In nur einem Augenblick ändern sie gemeinsam die
Flugrichtung, ohne dass auch nur zwei Vögel zusammenstoßen. Die stärksten Vögel
fliegen vorne, so dass die anderen ihren Windschatten nutzen können. Wenn sie
erschöpft sind, reihen sie sich weiter hinten ein, und andere Vögel übernehmen
die Führung. Dies alles passiert fast wie von selbst.
Oder haben Sie schon einmal einen Bienen-Staat beobachtet
oder einen Ameisenbau? Woher weiß jedes einzelne dieser kleinen Insekten so
genau, was es zu tun hat? Die Königin kann sich nicht darum kümmern. Die ist
voll und ganz mit dem Nachwuchs beschäftigt.
Wenn eine Gruppe von Einzelwesen beginnt, sich intelligenter
zu verhalten, als es den einzelnen Gruppenmitgliedern möglich wäre, nennt man das Gruppenintelligenz oder
Schwarmintelligenz. Bei Tieren wird dieses Phänomen schon lange von
Verhaltensforschern untersucht.
Und wie ist es bei Menschen? Kann bei Menschen auch
Schwarmintelligenz entstehen oder entwickelt eine Gruppe eher
»Schwarmdummheit«, wie es von Kritikern behauptet wird? Mit dieser Frage
beschäftigt sich die Komplexitätsforschung.
Zwei Voraussetzungen scheinen für den Erfolg ausschlaggebend
zu sein:
- ein klares Ziel,
- ganz wenige Regeln.
Auf diese Weise wurden schon marode Unternehmen binnen
kurzer Zeit saniert. Man rief die Belegschaft zusammen und schwor sie auf das
gemeinsame Ziel ein, das Unternehmen zu retten und wieder erfolgreich zu
machen. Dabei gab man den Mitarbeitern zu verstehen, dass man voll und ganz auf
ihre Kompetenz vertraue. Jeder wisse an seinem Platz am besten, wie etwas zu
tun ist und was man gegebenenfalls verbessern muss. Eine einfache Regel könnte
sinngemäß lauten: jeder gibt sein Bestes. Nach wenigen Monaten schrieben die
Unternehmen wieder schwarze Zahlen, und die Mitarbeiter waren stolz auf ihre Leistung:
sie hatten gemeinsam zur Rettung ihres Unternehmens beigetragen und konnten
unter guten Bedingungen weiterarbeiten.
Was diesen Unternehmen möglich war, kann auch die Menschheit
als Ganzes vollbringen. Nach der Einführung der Natürlichen Ökonomie des Lebens
werden auch wir rückblickend stolz sein dürfen, denn wir haben dann gemeinsam
zur Rettung des »Unternehmens Menschheit« beigetragen. Und – so Gott will –
dürfen wir unter guten Bedingungen weiterleben.
In unserem Falle lautet das Ziel: gemeinsam überleben in
weltweitem Wohlstand in Frieden und in Harmonie mit der Natur. Ein Ziel, das
das Wohl jedes Einzelnen genau so berücksichtigt, wie das Wohl der Gemeinschaft
und das Wohl des großen Ganzen. Die einfachen Regeln sind von der Natur
abgeschaut. Es sind die Grundregeln der Natürlichen Ökonomie des Lebens: das Dreifache Wohl und die davon abgeleitete Dreifache
Geldschöpfung in Verbindung mit der Vergänglichkeit. Wenn wir uns darauf
einigen können, wird die Menschheit Schwarmintelligenz entfalten. Wir werden
Lösungen finden, die uns bisher unmöglich erschienen. Damit haben wir
hervorragende Chancen, gemeinsam den Weg zurück ins Paradies zu finden.
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