»Die Weltlandwirtschaft könnte problemlos 12 Milliarden
Menschen ernähren.
Das heißt, ein Kind,
das heute an Hunger stirbt, wird ermordet.«
– Jean Ziegler
aus: We Feed the World
Die Ernährung der Weltbevölkerung ist kein technologisches,
sondern wieder einmal ein wirtschaftliches Problem, das sich aus der Marktlogik
des alten Geld- und Wirtschaftssystems ergibt. Wie wir in Vorteil 48 gesehen
haben, können wir die gesamte Menschheit mit hochwertiger biologischer Nahrung
versorgen. Diese Nahrung wird vorwiegend pflanzlich sein, denn die Erzeugung
pflanzlicher Nahrung benötigt nur ein dreißigstel der Ressourcen, die für
tierische Nahrung nötig wäre. Da der Konsum von zu viel tierischer Nahrung die
Ursache für die meisten Zivilisationskrankheiten ist, werden wir dabei »quasi
nebenbei« auch noch gesünder.
Biologischer Anbau von Obst und Gemüse ist überall auf der
Welt möglich, auch in Wüstenregionen. Dafür gibt es erfolgreiche Beispiele aus
der Perma-Kultur. Pflanzliche Speisen sind im Allgemeinen wesentlich
schmackhafter als tierische. Die kulinarische Vielfalt ist bedeutend größer,
und für Fleisch-Genießer gibt es inzwischen hervorragende pflanzliche
Ersatzprodukte, die sehr gut schmecken. Vegane Steaks, Würstchen, Sojamilch und
vieles mehr lassen einen den Umstieg zum Vergnügen werden. Dabei schlagen wir
nicht vor, den Fleischkonsum zu verbieten. Wir empfehlen lediglich, immer mehr
pflanzliche Speisen in den Lebensmittelläden und Restaurants anzubieten – ein
Trend, der glücklicherweise schon jetzt zu bemerken ist.
Für die durchschnittlich 24.000 Menschen, die täglich
verhungern, und die vielen Millionen Menschen, die zwar überleben aber Hunger
leiden, ist die Frage nach dem Geschmack von höchst untergeordneter Bedeutung.
Allenfalls spielen religiöse Gesetze eine Rolle. Es gibt zwar Religionen, die
Fleischkonsum verbieten; pflanzliche Nahrung ist jedoch überall erlaubt.
Je mehr die so genannte
zivilisierte Welt den ohnehin ungesunden Fleischkonsum reduziert, desto mehr
Wohlstand ist für alle möglich und desto eher wird es Frieden geben. Kein
Mensch braucht dann mehr Hunger oder Durst zu leiden.
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