Mittwoch, 31. Oktober 2012

Kapitel 3.6. – Dreifache Geldschöpfung

Auszug aus dem Buch »Gradido – Natürliche Ökonomie des Lebens«

Dreifache Geldschöpfung durch das Leben

 »Unser Geld wird nicht mehr durch Schulden geschöpft, sondern durch das Leben selbst. Für jeden Staatsbürger werden jeden Monat 3.000 Gradido geschöpft. Ein Drittel des geschöpften Geldes wird für ein Grundeinkommen verwendet. Das zweite Drittel für den Staatshaushalt und das dritte Drittel für den Ausgleichs- und Umweltfonds. Wir nennen dies die Dreifache Geldschöpfung.«
– Joytopia

Erinnern Sie sich noch, woher im alten System das Geld kommt? Richtig – aus dem Nichts!  Aus »Nichts« entstehen Guthaben und Schulden. Es werden Zahlen im Computer generiert nach international anerkannten Regeln. Die alten Regeln folgen Null-Summen-Prinzip und sind so gestaltet, dass ihre Auswirkungen allen schaden und niemandem nützen.

Gradido das »lebende Geld« entsteht aus dem Leben selbst. Durch die Existenz jedes Menschen werden pro Monat dreitausend Gradido Guthaben geschöpft, ohne dass dadurch Schulden entstehen. Die neuen Regeln, nach denen die Zahlen im Computer generiert werden, folgen dem Plus-Summen-Prinzip und dienen dem Dreifachen Wohl: dem Wohl des Einzelnen, dem Wohl der Gemeinschaft und dem Wohl des Großen Ganzen. Ihre Auswirkungen nützen allen Beteiligten und schaden niemandem.

Es ist wichtig zu verstehen, dass Geldschöpfung nichts weiter ist, als das Erzeugen von Zahlen im Computer. Und es ist ganz normal, dass Regeln geändert oder durch neue Regeln ersetzt werden, wenn sie nicht (mehr) dienlich sind. Es gibt wohl kaum etwas Lebensfeindlicheres auf dieser Welt, als das aktuelle Geldsystem. Alle Kriege und alle von Menschen gemachten Katastrophen sind direkte oder indirekte Folgen davon. Welcher Teufel hat die Menschheit geritten, das Schuldgeldsystem einzuführen? Und welcher Teufel reitet uns immer noch, es zu behandeln wie eine heilige Kuh und seine hinterhältigen Schöpfungsregeln aufrecht zu erhalten? Es ist ganz einfach, die Regeln zu ändern und ein lebendiges Geld zu erschaffen, das dem Wohle aller dient und das Überleben der Menschheit möglich macht – in Frieden und in Harmonie mit der Natur.

Aus dem Dreifachen Wohl leitet sich die Dreifache Geldschöpfung ab. Für jeden Menschen werden monatlich 3 mal 1000 Gradido geschöpft. Mit 1000 Gradido pro Person pro Monat bietet die Natürliche Ökonomie des Lebens die finanziellen Mittel, um dem Dreifachen Wohl zu dienen. Die Dreifache Geldschöpfung beinhaltet:
  • ein aktives Grundeinkommen für jeden Menschen,
  • ein Staatseinkommen für jedes Land, proportional zur Anzahl seiner Bürger,
  • einen Ausgleichs- und Umwelt- Fonds (AUF) zur Sanierung der Altlasten.

Das Aktive Grundeinkommen

 Die erste  Geldschöpfung von 1000 Gradido ist für das Grundeinkommen bestimmt. Jeder Bürger hat Anspruch auf ein Grundeinkommen von 1000 Gradido. Dabei sind zwei Varianten denkbar: ein Bedingungsloses Grundeinkommen, das jeder »einfach so« bekommt, und das Aktive Grundeinkommen, dass man sich mit der Bedingungslosen Teilhabe verdient.

Aufgrund der vielen positiven Auswirkungen, die die Bedingungslose Teilhabe mit sich bringt, plädieren wir eindeutig für die Variante des Aktiven Grundeinkommens. Zu den  bereits beschriebenen Vorteilen kommt aus geldtheoretischer Sicht noch das Argument dazu, dass das geschöpfte Geld durch bereits erbrachte Leistungen gedeckt ist.  Auch wenn – und gerade weil – der Geldwert nur in den Köpfen der Menschen besteht, dürfte leistungsgedecktes Geld einen stabileren Wert haben, als Geld, das »einfach so« geschöpft wurde.

Die Idee des Bedingungslosen Grundeinkommens löst so genannte »Neiddebatten« aus. Die arbeitenden Menschen fragen sich, wieso sie das Geld oder die Produkte erwirtschaften sollen, die andere Menschen verbrauchen, welche in ihren Augen nicht arbeiten. Befürworter des  Bedingungslosen Grundeinkommens versuchen diese Neiddebatten mit allerlei Argumenten zu entschärfen, was ihnen jedoch nicht wirklich gelingt.

Ein leistungsgedecktes Grundeinkommen lässt solche Neiddebatten gar nicht erst aufkommen. Schließlich hat sich jeder sein Aktives Grundeinkommen durch Leistungen für die Gemeinschaft verdient. 

Staatseinkommen proportional zur Einwohnerzahl

Die zweite Geldschöpfung von 1000 Gradido pro Kopf pro Monat fließt in den Staatshaushalt.  Ohne Steuern eintreiben zu müssen steht damit jedem Land ein Pro-Kopf-Staatshaushalt in einer Größenordnung zur Verfügung, die zur Zeit in Mitteleuropa üblich ist – einschließlich Gesundheits- und Sozialwesen.

Mitteleuropa hat zurzeit den höchsten Lebensstandard weltweit. Deshalb dient es uns  als Maßstab, wenn es darum geht, zu definieren, was wir uns quantitativ unter weltweitem Wohlstand vorstellen.

Da die zweite Geldschöpfung neben dem Staatshaushalt auch das Gesundheits- und Sozialwesen einschließt, müssen weder Steuern noch andere Abgaben eingefordert werden. So ist wesentlich weniger staatliche Kontrolle nötig als heute. Dies ermöglicht einen signifikanten Bürokratieabbau.

Der Staatshaushalt wird vollständig ohne Schulden finanziert. Es entfallen sämtliche Kosten, die im heutigen System noch für den Kapitaldienst aufzubringen sind. Es wird in Zukunft absolut keinen Grund mehr geben, warum ein Staat jemals Schulden aufnehmen sollte. Denn zum einen ist der Staatshaushalt bereits großzügig bemessen und zum anderen ist für Umweltschutz und Umweltsanierung noch einmal ein zusätzlicher Topf  in der gleichen Höhe vorgesehen.

Ausgleichs- und Umweltfonds

Die dritte Geldschöpfung ist für die Sanierung und Bewahrung unserer Umwelt vorgesehen. Mit 1000 Gradido pro Kopf pro Monat ist der weltweite Umwelt-Haushalt so hoch, wie  die Staatshaushalte aller Länder zusammen. Wie der Name schon sagt, hat der Ausgleichs- und Umweltfonds die Aufgabe, die ökonomischen und ökologischen Altlasten so gut es geht zu beseitigen und in Zukunft die Natur und Umwelt nachhaltig zu schützen.

Unter ökonomischen Altlasten verstehen wir in erster Linie die gravierenden Unterschiede zwischen den bisher armen Ländern und den reichen Industrienationen. Der Ausgleichs- und Umweltfonds hilft hierbei zusätzlich zu  der ausgleichenden Wirkung, die die Natürliche Ökonomie des Lebens von Hause aus mitbringt.  Die schnellstmögliche Beseitigung der Unterschiede zwischen Arm und Reich ist in erster Linie ein Signal des Friedens, denn sie zeigt die bedingungslose Bereitschaft der reichen Industrienationen, den Schaden wieder gut zu machen, den sie in der Vergangenheit angerichtet haben. Und weltweiter Frieden kommt neben den Menschen auch der Umwelt zugute.

Die langfristige Aufgabe des Ausgleichs- und Umweltfonds ist der nachhaltige Schutz von Umwelt und Natur. Umweltfreundliche Industriezweige, Produkte und Dienstleistungen werden subventioniert. Damit werden Bioprodukte deutlich preiswerter als umweltschädliche Produkte, die sich dann nicht mehr am Markt halten können. Nur noch umweltfreundliches Wirtschaften wird sich rechnen. Bisher umweltschädliche Industriezweige erhalten Unterstützung bei der Umstellung.

Mit der dritten Geldschöpfung haben wir einen weltweiten Umwelt-Haushalt geschaffen, der die finanziellen Mittel zur Verfügung stellt, um wieder in Einklang mit der Natur zu kommen. Das kann allerdings nur funktionieren, wenn wir ein wichtiges Naturgesetz fest in unser Geld- Wirtschaftsmodell einbauen: den Kreislauf von Werden und Vergehen.

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