Geistiges Eigentum und Patente
Ursprünglich wurde das Patentrecht, ähnlich wie das
Urheberrecht, mit der Absicht geschaffen, das geistige Eigentum der Erfinder zu
schützen, damit diese nicht von geschäftstüchtigen Unternehmern über den Tisch
gezogen und ausgebeutet werden können. Doch wie so viele Gesetze hat es sich in
seiner Wirkung in das Gegenteil umgekehrt. Denn Recht bekommt in unserer
Gesellschaft meistens derjenige, der den längeren finanziellen Atem hat und
sich die besseren Anwälte leisten kann.
So ist es einigen Unternehmen gelungen, ein Patent auf Leben
zu erwerben. Unter dem Vorwand, Resistenz gegen Schädlinge, Pestizide oder
Herbizide zu erzeugen, verändern sie die Gene von Pflanzen und Tieren und
lassen sich dies patentieren. In vielen Fällen kann von genmanipulierten
Pflanzen kein neues Saatgut mehr gewonnen werden. Die Samen keimen nicht mehr
(Terminator-Saatgut). Diese Eigenschaft ist von den Herstellern erwünscht, denn
die Landwirte müssen immer wieder neues Saatgut beim Hersteller ankaufen. Falls
es einem Bauern dennoch gelingt, neues Saatgut aus den Früchten zu gewinnen,
verstößt dieser gegen das Patentrecht und wird zu hohen Geldstrafen verurteilt.
Das geht inzwischen so weit, dass Landwirte verurteilt
werden, deren konventionell betriebener Acker von einem Gen-Acker aus der
Nachbarschaft durch Pollenflug oder Bienen verunreinigt wird. Eigentlich müsste
der Landwirt Schadenersatzansprüche geltend machen können, denn seine Frucht
wurde gegen seinen Willen mit genmanipuliertem Saatgut verseucht.
Man kann sich gut vorstellen, was passiert, wenn der
natürliche Prozess der Saatgut-Gewinnung bei immer mehr Pflanzen unterbrochen
wird. Zum einen bringen einige wenige Unternehmen die Welternährung unter ihre
Kontrolle, zum anderen könnte ein Fehler in der Saatgut-Herstellung dazu
führen, dass auch das gekaufte Saatgut nicht mehr funktioniert. Ganz abgesehen
von den gesundheitlichen Folgen, die die Verfütterung von Gen-Futter auf die
Tiere hat und wahrscheinlich auch auf die Menschen, die deren Fleisch essen.
Die gesamte Nahrungskette kann dadurch massiv geschädigt werden.
Aber auch auf anderen Gebieten können Patente die
technologische Entwicklung enorm behindern. Es gibt tausende Fälle, wo
Erfindungen, die die Menschheit weitergebracht hätten, patentiert worden und in
der Schublade verschwunden sind, da sie den wirtschaftlichen Interessen einiger
Unternehmen zuwider liefen.
Warum fahren wohl unsere Autos seit über hundert Jahren noch
immer mit Benzin bzw. Öl? Warum werden keine umweltverträglichen Energieformen
offiziell erforscht? Warum werden Forscher lächerlich gemacht, die nach anderen
Energieformen forschen?
Materielles Eigentum
»Die Erde gehört nicht
den Menschen - der Mensch gehört zur Erde.
Alles ist miteinander
verbunden wie das Blut das eine Familie vereint.«
– Indianische Weisheit
Kann es so etwas wie Eigentum überhaupt geben? Wurde nicht
jedes Eigentum irgendwann von der Allgemeinheit geraubt? Im Wilden Westen galt
es als Recht, dass man Land für sich in Anspruch nehmen konnte, wenn man seine
Grenzen mit vier Pflöcken markierte. War man in der Lage, sein Gebiet notfalls
zu verteidigen, und erhob innerhalb einer gewissen Frist niemand Widerspruch,
so gehörte einem das Land. Indianer hatten selbstverständlich kein
Widerspruchsrecht. So oder so ähnlich dürfte überall auf der Welt der
Privatbesitz entstanden sein.
Das Wort »Privat« kommt vom lateinischen »privare«, und das
heißt »rauben«. Privateigentum ist also geraubtes Eigentum. Selbst wenn wir
heute ein Stück Land käuflich erwerben, ist es früher einmal geraubt worden.
Vielleicht hatte es der Vorbesitzer von dessen Vorbesitzer rechtmäßig erworben
oder geerbt; und dieser hatte es wieder von einem Vorbesitzer. Doch am Anfang
der Kette gab es einmal jemanden, der es der Allgemeinheit nach Wildwestmanier
weggenommen hatte.
Heutzutage gibt es Initiativen, die Land kaufen, um es vor
Zerstörung zu retten. Obwohl es sich rein rechtlich um einen Kauf handelt, ist
dies dem Wesen nach eine Hüterschaft. Die Käufer verstehen sich als Bewahrer
der Schöpfung. In Zukunft sollten alle Besitzverhältnisse in Formen der
Hüterschaft verwandelt werden.
So gesehen kann es weder geistiges noch physisches Eigentum
geben. Alle Einfälle, Ideen und Erfindungen stammen aus einem gemeinsamen
Gedankenfeld, dem »morphogenetischen Feld«, wie Rupert Sheldrake es nennt.
Daher kommt es auch, dass oft zur selben Zeit verschiedenen Menschen an
verschiedenen Orten die gleiche Erfindung oder Entdeckung machen. Sie kennen
das Sprichwort: »diese Erfindung lag einfach in der Luft«. Wem soll nun die Erfindung gehören? Demjenigen, dem
sie ein paar Stunden oder Tage vorher »eingefallen« ist? Oder demjenigen, der
geschäftstüchtig genug war, sie schnellstmöglich anzumelden? Oder demjenigen,
der die besseren Patentanwälte bezahlen und längere Prozesse führen kann?
Dazu kommt, dass es sich oft nicht um eine eigenständige
Erfindung handelt. Jede wesentliche Erfindung ist auf dem Boden umfangreichen
Wissens gewachsen, das bereits vorher da war. Der Erfinder hatte vielleicht
Physik studiert und kann auf das Wissen ganzer Forscher-Generationen
zurückgreifen. Vielleicht ist er ein genialer Querdenker und fügt
interdisziplinäre Erkenntnisse auf neue unkonventionelle Weise zusammen, so
dass etwas ganz neues entsteht. Gebührt ihm allein die Ehre, oder waren nicht
alle anderen auch daran beteiligt? Wie steht es mit den Lebensgefährtinnen?
Albert Einsteins erste Frau war auch Physikerin und hat viel zu seinen
Forschungen beigetragen.
Noch kritischer wird es, wenn einem Menschen wichtige
Erkenntnisse »eingefallen« sind, und er sie dann an Dritte verkauft, die sie in
der Schublade verschwinden lassen – zum Schaden der ganzen Menschheit und
oftmals zum Schaden der Natur. Alle wichtigen Erfindungen gehören deshalb der
Menschheit als Ganzes und nicht einzelnen Individuen.
Und jetzt Start frei!
Die Reise beginnt...
Stellen Sie sich bitte einmal vor, irgendwo am Rande des
Universums gäbe es einen Planeten, dessen Bewohner in Wohlstand und Frieden
leben, in Harmonie mit der Natur. Das war nicht immer so. Auch sie hatten eine
bewegte Vergangenheit mit Katastrophen, Armut und Kriegen hinter sich.
Doch dann fanden sie die Lösung. Sie ist so einfach, dass
sie jedes Kind verstehen kann, denn sie ist von der Natur abgeschaut.
Inzwischen sind die Menschen dort glücklich. Sie haben Mitgefühl für einander,
für die Natur und für die Bewohner anderer Planeten, die noch nicht so weit
sind wie sie.
Deshalb durchforschen sie die Galaxien und finden unser
Sonnensystem mit unserer wunderschönen Erde. Die Menschen auf der Erde sind
eigentlich ganz in Ordnung. Eigentlich! Hätten sie nur nicht diesen seltsamen
Drang, alles anders machen zu wollen, als die Natur.
Man entschließt sich, einen Gesandten auf die Erde zu
schicken, einen sehr guten Freund, der helfen möchte...
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